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Im zweiten Teil unserer Serie „So machen Sie Ihr Motorrad fit“ geht es um die Bremsbeläge Ihres Motorrads. Was müssen Sie tun, wenn die Bremsbeläge heruntergefahren sind? Genau, sie müssen ausgetauscht werden. Wie das geht, zeigt Ihnen unser Mitarbeiter Dirk Draeger im Video. Zudem erfahren Sie, welches Werkzeug und welche Materialien Sie dafür benötigen, was gegen das Quietschen beim Bremsen hilft und wie Sie am sinnvollsten vorgehen.
Doch bevor es an die Bremsbeläge geht, möchten wir Ihnen einen wichtigen Hinweis geben: Die Bremsen sind elementar für Ihre Sicherheit beim Motorradfahren. Falls Sie sich nicht ganz sicher sind, überlassen Sie das Wechseln der Bremsbeläge besser den Fachleuten in einer Werkstatt. Für das Wechseln der Bremsbeläge anhand dieses Artikels/Videos wird keine Haftung übernommen.
Das hängt natürlich sehr von der Beanspruchung beim Motorradfahren ab. Wenn man stark und häufig bremst, sind die Bremsbeläge schneller abgefahren als bei vorausschauendem Fahren ohne starkes Bremsen. Vielbremser sollten die Bremsbeläge alle 10.000 bis 15.000 km wechseln.
Wenn Sie die Bremsbeläge selbst prüfen möchten, benötigen Sie eine Taschenlampe. Leuchten Sie von unten oder von vorne auf den Bremssattel, dann sollten Sie den Bremsbelag sehen können. Kommt er Ihnen zu dünn vor (Faustregel: Weniger als zwei Millimeter), sollten Sie die Bremsbeläge besser austauschen (lassen). An manchen Bremsbelägen sind zur Orientierung farbige Markierungen vorhanden.
Besonders vor längeren Fahrten oder bei Fahrten mit großen Höhenunterschieden sollten Sie sicherheitshalber einen Blick auf die Bremsbeläge werfen.
Schon anhand der benötigten Werkzeuge werden Sie feststellen, dass das Wechseln der Bremsbeläge etwas aufwendiger ist. Diese Werkzeuge und Materialien werden gebraucht:
Die Arbeitsschritte beim Wechseln der Bremsbeläge sind wie folgt:
Zur Vorbereitung sollten Sie alte Lappen großzügig um das und am Motorrad verteilen. Decken Sie vor allem den Tank ab, damit das Öl den Lack nicht angreifen kann. Wer eine Vorrichtung hat, mit der das Motorrad höher gestellt werden kann, muss sich beim Wechseln der Bremsbeläge nicht bücken.
Stellen Sie das Motorrad so auf, dass das Bremsflüssigkeitsreservoir gerade steht. So entweicht keine Flüssigkeit beim Öffnen desselben.
Lösen Sie nun die Schrauben des Bremssattels. Gut ist es, wenn Sie bei dieser Arbeit zu zweit sind. So kann einer einen Blick auf das Bremsflüssigkeitsreservoir haben und darauf achten, dass nichts aus- und überläuft. Wichtig ist auch, den Bremssattel nicht hängen zu lassen, weil er immer noch mit der Bremse verbunden ist.
Dann können Sie die alten Bremsbeläge entfernen. Ein Blick darauf sagt Ihnen auch, ob man die Beläge hätte wechseln müssen. Bremsbeläge haben senkrechte Stege oder Spurrinnen. Wenn diese nicht mehr erkennbar sind, war es definitiv notwendig, die Bremsbeläge auszutauschen.
Der nächste Schritt ist, den Bremssattel und die Bremskolben von innen zu säubern. Das geht auch gut mit einer alten Zahnbürste, verwenden Sie dafür den Bremsenreiniger.
Anschließend werden die Kolben wieder zurückgestellt, dazu werden die alten Beläge nochmals eingebaut. In diesem Moment ist es ganz wichtig, dass Sie zu zweit sind. Denn jetzt behält Ihr Partner das nun geöffnete Bremsflüssigkeitsreservoir im Auge, damit nichts überläuft. Arbeiten Sie dabei unbedingt mit Handschuhen. Achten Sie darauf, dass der Tank gut abgedeckt ist, damit keine Lackschäden entstehen.
Sollten Sie alleine arbeiten (wollen), saugen Sie vorher etwas von der Bremsflüssigkeit ab. So kann nichts überlaufen.
Wenn Sie den Kolben wieder in seine eigentliche Position gebracht haben, können Sie nun die neuen Bremsbeläge einbauen. Bringen Sie zuvor großflächig aber dünn auf die Rückseite der neuen Bremsbeläge die Kupferpaste an. Das verhindert das Quietschen der Bremsen. Fädeln Sie anschließend die neuen Bremsbeläge wieder ein, schieben Sie sie dafür mit etwas Nichtmetallischem auseinander und schrauben Sie nun alles wieder zusammen.
Sollte Kupferpaste hervorquellen, entfernen Sie diese mit einem alten Lappen. Zum Schluss wird der Bremssattel wieder an den Gabelholm montiert. Denken Sie auch daran, das Bremsflüssigkeitsreservoir wieder zu verschrauben.
Wenn Ihr Motorrad beim Aufsetzen des Bremssattels keine Zentrierung hat, können Sie den Bremssattel lose anlegen und kurz die Bremse betätigen. Dadurch wird der Sattel automatisch zentriert und Sie können ihn wieder anschrauben. Drehen Sie das Ganze jetzt mit dem Drehmomentschlüssel wieder fest (wie stark, steht im Handbuch des Motorrads).
Hinweis: Die Vorgehensweise für das Hinterrad ist dieselbe.