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Wann müssen Sie die Bremsflüssigkeit wechseln und wie funktioniert das? Unser Mitarbeiter Dirk Draeger beschäftigt sich in diesem dritten Teil der Serie „So machen Sie Ihr Motorrad fit“ mit dem Thema Bremsflüssigkeit. Sie erfahren, was Sie für den Wechsel der Bremsflüssigkeit benötigen und was Sie in welcher Reihenfolge erledigen sollten. Wenn Sie dann anschließend noch das Öl wechseln, ist Ihr Motorrad wieder top in Schuss!
Wenn Sie an den Bremsen gearbeitet haben, Sie beispielsweise die Bremsbeläge erneuert haben, sollten Sie anschließend auch die Bremsflüssigkeit wechseln. Die Bremsflüssigkeit sollten Sie auch dann wechseln, wenn Sie beim Motorradfahren keinen vernünftigen Bremspunkt mehr haben.
Alte und verbrauchte Bremsflüssigkeit erkennen Sie auch an ihrer grauen bis schwarzen Farbe. Neue Bremsflüssigkeit ist hell.
Bitte beachten Sie auch bei diesem Arbeitsschritt, dass funktionierende Bremsen wesentlich zu Ihrer Sicherheit beim Fahren beitragen. Sollten Sie unsicher sein, bringen Sie Ihr Motorrad besser in eine Fachwerkstatt. Für das Wechseln der Bremsflüssigkeit anhand dieser Anleitung wird keine Haftung übernommen.
Der Vorgang ist derselbe, der Unterschied ist: Beim Wechseln der Bremsflüssigkeit tauscht man die Bremsflüssigkeit komplett aus. Beim Entlüften der Bremse wechselt man die Flüssigkeit so lange, bis keine Luftblasen mehr im Bremssystem sind. Der Arbeitsschritt an sich ist jedoch derselbe.
Grundsätzlich sollte eine Bremse spätestens nach zwei Jahren entlüftet werden. Die Empfehlung lautet jedoch, dies beim jährlichen Wechseln der Bremsflüssigkeit direkt auch zu erledigen.
Folgende Materialien und Werkzeuge benötigen Sie für diesen Arbeitsschritt:
Hinweis: Bei der Bremsflüssigkeit müssen Sie auf die richtige DOT-Klasse achten. Diese steht auf dem Deckel oder im Handbuch. Achtung, falls Sie die falsche Bremsflüssigkeit verwenden, können sich die Bremsschläuche auflösen.
Für den ersten Überblick haben wir hier die Arbeitsschritte für Sie aufgelistet:
Für diesen Arbeitsschritt sollten Sie zu zweit sein. Sie sollten zudem Handschuhe tragen, damit Ihre Haut verschont bleibt. Schließlich sollten Sie den Boden und den Lack des Motorrads abdecken.
Zunächst öffnen Sie das vordere Reservoir. Achten Sie darauf, dass es sauber ist, damit beim Öffnen kein Schmutz hineinkommt. Zudem ist es ganz wichtig, dass das Reservoir gefüllt ist. So kommt keine neue Luft in das Bremssystem. Dann suchen Sie als erstes den Ausgang im vorderen System, der am weitesten weg ist – und dann kann es losgehen.
Den Ringschlüssel brauchen Sie, um ihn um das Ventil zu legen. Damit können Sie das Ventil auf- und zudrehen. Nehmen Sie dann den Schlauch und befestigen Sie ihn am Ventil. Das andere Ende des Schlauchs kommt in diesen Auffangbehälter. Geben Sie etwas Bremsflüssigkeit in den Behälter. Wenn das Schlauchende in der Flüssigkeit hängt, kann es keine Luft ansaugen.
Nun kommt Ihr Partner ins Spiel, der zur Bremse gehen und sie auf Zuruf zudrücken muss. Der Vorgang ist stets derselbe: Die Bremse wird gedrückt, das Ventil geöffnet. Dann wird das Ventil geschlossen, die Bremse kann losgelassen werden.
Durch die Wiederholungen dieser Arbeitsschritte schießt die Bremsflüssigkeit in den Schlauch. Wenn man genau hinsieht, kann man dabei manchmal auch die Luftbläschen erkennen. Dies wird so lange wiederholt, bis keine Bläschen mehr zu sehen sind – dann ist die Bremse entlüftet. Für das Austauschen der Bremsflüssigkeit erneuert man das Öl komplett.
Nun geht man zum nächsten Ausgang (Bremssattel, Bremspumpe) und wiederholt diese Arbeitsschritte.
Ist die Bremsflüssigkeit gewechselt, wird alles ordentlich mit Bremsenreiniger eingesprüht und anschließend geputzt. Alle Ventile werden wieder mit dem Drehmomentschlüssel festgezogen.
Abschließend wird im Reservoir Bremsflüssigkeit nachgefüllt. Wenn Sie neue Bremsbeläge eingebaut haben, kann bis zur maximalen Anzeige nachgefüllt werden. Sonst reicht es, die Bremsflüssigkeit bis zum Füllstand im mittleren Bereich aufzufüllen. Ist das Reservoir aufgefüllt, können Sie die Membrandichtung putzen und dann wieder aufsetzen.
Hinweis: Für das Hinterrad gelten dieselben Arbeitsschritte.
Ziehen Sie die Bremsen mit einem Kabelbinder an. So sehen Sie am nächsten Tag, ob alles dicht ist und die Ventile gehalten haben – viel Erfolg und allseits gute Fahrt!