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Teil 4: Ölwechsel beim Motorrad: So klappt’s!

Das Motorrad ist gereinigt, die Bremsen funktionieren, es fehlt nur noch der Ölwechsel. Wie Sie das Öl und den Ölfilter selbst wechseln können, erfahren Sie im letzten Teil der Serie „So machen Sie Ihr Motorrad fit“. Unser Mitarbeiter Dirk Draeger zeigt Ihnen, wie Sie am besten vorgehen. Zudem erklärt er Ihnen, welche Materialien und Werkzeuge Sie für einen Ölwechsel benötigen und worauf Sie achten sollten. Nach diesem letzten Schritt ist Ihr Motorrad fit für die nächste Saison – gute Fahrt!

Vorneweg: Damit ein Motorrad „wie geschmiert“ läuft, braucht es (gutes) Öl. Achten Sie beim Kauf von Motorenöl auf die Qualität. Zudem kann Öl altern, vor allem wenn der Kanister geöffnet ist.

Tipp:

Kaufen Sie Motorenöl immer nur, wenn Sie es brauchen, und kaufen Sie immer nur so viel Sie gerade benötigen.

In folgenden Arbeitsschritten erfolgt das Ölwechseln:

  1. Motorrad warm fahren
  2. Altes Öl ablassen, alten Filter entfernen
  3. Neuen Ölfilter einbauen
  4. Neues Öl nachfüllen, Füllstand prüfen

Ölwechsel: erst das Vergnügen, dann die Arbeit

Dieser Arbeitsschritt beginnt vergnüglich: Sie können das Motorrad zunächst warm fahren. Nicht heiß, sondern nur warm, zehn Kilometer genügen.

Wenn Sie keine Werkstatt zur Verfügung haben, bedecken Sie Ihren (Garagen-)Boden mit einem großen Tuch. Dann ist es nicht so schlimm, wenn Öl daneben spritzt.

Für den Ölwechsel brauchen Sie:

  • Ölauffangwanne/Auffangbecken
  • Ringschlüssel
  • Ölfilterschlüssel
  • Bremsreiniger
  • neues Öl, neuen Ölfilter

Tipp:

Benutzen Sie keine alte Schüssel, die passt vielleicht nicht unter das Motorrad oder hat nicht genügend Volumen. Einfacher ist es, mit professionellen Materialien zu arbeiten.

Wie oft muss das Öl gewechselt werden?

Antworten auf Fragen dieser Art finden Sie in Ihrem Handbuch. In der Regel sollte ein Ölwechsel ungefähr alle 6.000 bis 10.000 Kilometer erfolgen. Unabhängig von der Kilometerzahl sollte mindestens einmal im Jahr das Öl gewechselt werden.

Im Handbuch finden Sie auch Angaben darüber, welches Öl Ihr Motorrad braucht. Wichtig ist dabei: Es muss Motorrad-Öl sein und darf keine Zusatzstoffe (also keine Additive) enthalten. Auf Dauer wird sonst der Motor geschädigt. Achten Sie auch auf die entsprechenden Normen. Falls Sie unsicher sind, fragen Sie in einer Fachwerkstatt nach.

Tipp:

Achten Sie beim Öl unbedingt auf Qualität und geben Sie lieber einen Euro mehr aus. Sonst sparen Sie am falschen Ende.

Öl ablaufen lassen, Ölfilter entfernen

Stellen Sie nun den Auffangbehälter unter den Ablass. Jetzt können Sie die Ablassschraube zunächst mit dem Schraubenschlüssel lösen. Achtung: Schrauben Sie sie noch nicht ganz auf. Denn das Öl ist heiß und wird direkt nach unten ablaufen. Zudem ist der Motor warm, der Krümmer wird heiß sein. 

Überlegen Sie sich deshalb vorher genau, mit welcher Bewegung Sie die Ablassschraube gleich von Hand herausnehmen werden. Stellen Sie sicher, dass Sie weder vom Öl getroffen, noch warme oder heiße Motorradteile berühren werden. Wenn Sie möchten, können Sie die Schraube auch mit einem alten Lappen lösen.

Ist die Schraube entfernt, läuft das Öl in das Auffangbecken. Jetzt kann der alte Ölfilter mithilfe des Ölfilterschlüssels entfernt werden. Wenn das alte Öl abgelaufen ist, können Sie das Motorrad etwas abkühlen lassen. So können Sie besser arbeiten.

Hinweis: Der Ölfilter muss bei jedem Ölwechsel ausgetauscht werden.

Jetzt den neuen Ölfilter einbauen

Nun können Sie den neuen Ölfilter einbauen. Damit sich der neue Ölfilter gut einsetzen lässt, wird die Gummidichtung des Ölfilters etwas mit Öl beschmiert. Dann können Sie den Ölfilter einfacher wieder anschrauben. Beginnen Sie mit Hand und nehmen Sie für den Rest des Schraubens den Ölfilterschlüssel, das geht leichter.

Schließlich kann die Ablassschraube wieder eingesetzt werden. Das geht am besten, wenn Sie einen Drehmomentschlüssel mit dem entsprechenden Wert benutzen (die Angaben finden Sie auch im Handbuch des Motorrads). Denken Sie dabei daran, eine neue Dichtung einzusetzen. Denn diese Dichtung nutzt sich relativ schnell ab.

Am Ende dieses Arbeitsschrittes wird nun noch alles mit Bremsenreiniger eingesprüht und eventuelle Ölflecken entfernt. Das sieht besser aus, zudem können sich Gase entwickeln, wenn der Motor warm wird.

Wohin mit dem Altöl?

Nun können Sie neues Öl einfüllen. Achten Sie darauf, dass Sie im Toleranzbereich bleiben. Behalten Sie deshalb die Anzeige im Blick und füllen Sie das Öl bis zu einem mittleren Wert auf. Denn wenn das Öl warm wird, dehnt es sich noch etwas aus. Füllen Sie deshalb nie den Ölbehälter ganz auf. 

Hinweis: Das alte Öl muss entsorgt werden. Dafür können Sie es in den Kanister füllen, in dem das neue Öl war. Mit Ihrem Kassenzettel können Sie das alte Öl dort abgeben, wo Sie es gekauft haben. Der Händler ist gesetzlich zur Rücknahme verpflichtet.

Zum Schluss bleibt Ihnen nur noch: Helm auf und fertig machen zur Proberunde. Kontrollieren Sie nach dieser Proberunde sicherheitshalber noch einmal den Ölstand – gute Fahrt!

Weitere Teile der Serie „So machen Sie Ihr Motorrad fit“:

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Zuletzt aktualisiert am 24.05.2023